Ein moderner gesundheitsbezogener Aufguss sollte in seiner Basisvariante wie unten beschrieben ablaufen. Welche Spezialutensilien verwendet werden geht über die Basisvariante hinaus und ist auch individuell verschieden. Kontaktiert mich bei Fragen dazu aber gerne! Ich verzichte hier bewusst auf konkrete Produktempfehlungen.
Vor einem Aufguss ist für ausreichend trockene Frischluft in der Kabine zu sorgen: leichte Abkühlung, minimale Luftfeuchtigkeit, bevor wir beginnen!
Aufgusskübel, Wedeltuch, Schwitztuch werden in der Kabine bereit gelegt (letztere nie am Boden!), die Aufgussmittel (siehe Punkt 2) nehmen wir erst zu Aufgussbeginn mit in die Kabine.
Meine Empfehlung: ausschließlich 100% naturreine ätherische Öle - nichts Künstliches! Diese werden in der Vorbereitung auf Crushed Ice Bälle oder Sauna-Aroma-Kugeln geträufelt, niemals nehmen wir Glasflaschen mit in die Saunakabine. Faustregel: bei Zitrone ein Tropfen pro Quadratmeter Fläche der Saunakabine, bei intensiveren Düften entsprechend weniger; generell: weniger ist mehr. Auf alle Fälle: nicht in den Aufgusskübel oder während des Aufgusses in die Kelle mit Wasser. Ätherische Öle sind nicht wasserlöslich und verbrennen dann am Ofen.
Eine weitere Möglichkeit sind Hydrolate (Pflanzenwässer). Die können mit Wasser verdünnt auf den Saunaofen gegossen werden. Wichtig ist jedenfalls, dass die Aufgussmittel rückstandsfrei verdampfen. Wir wollen keine Reste von Synthetik, Öl, Honig, Pflanzenmaterial, etc. auf den Steinen! Das ist auch ein Qualitätskriterium der verwendeten mittel.
Wir stellen uns den Gästen vor, benennen die Düfte, die wir verwenden (z.B. für Alergiker), nennen die Dauer des Aufgusses und erwähnen, dass der Aufguss jederzeit verlassen werden kann.
Üblicherweise in drei Runden, dreimaliger Wiederholung, tun wir Folgendes:
Pro Kubikmeter Volumen der Saunakammer sollten insgesamt 30ml Wasser bzw. Eis genügen. Eine kleine Eiskugel (wie man sie auch von Hand formen kann) mit ca. 7 cm Durchmesser hat ein Volumen von knapp 180 ml. Auch hier gilt: weniger ist mehr: zu viel Wasser sorgt nicht für erhöhtes Schwitzen - im Gegenteil - der Wasserdampf legt sich auf die Haut und blockiert den Schweiß.
Wir leiten ganz klar das Ende des Aufgusses ein, bedanken uns bei den Gästen und verlassen als erstes die Kabine, bleiben aber an der Türe stehen und stellen sicher, dass es allen gut geht und alle sicher aus der Kabine kommen. Danach räumen wir unsere Utensilien zusammen und lüften die Kabine.
Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass das Wedeltuch nie unseren Körper berührt, um sicherzustellen, dass die Gäste nicht unseren Schweiß abbekommen. Der Klassiker und ein großer Fauxpas aus meiner Sicht ist das plumpe Abschlagen, bei dem das Wedeltuch am Rücken aufgelegt und dann über den Kopf nach vorne gezogen wird - das ist, da eine Schweißschleuder, tunlichst zu vermeiden.
Adäquate Techniken finden sich online. Exemplarisch: Visar B, Great Canadian Aufguss Society, Aufguss.it
Alternativ sind auch Fächer und Fahne probate Mittel um den Wasserdampf zu verteilen.